Der Rhythmus
des LEBENS

Eigentlich ist es gleichgültig, wo wir die Betrachtungen über den Rhythmus des Lebens beginnen. Hier habe ich mich für den Einstieg beim vorgeburtlichen Leben entschieden. So unterschiedlich die Wege und Erlebnisse der einzelnen Individuen auch sein mögen, so sind doch die Etappen, die wir auf unserem Weg durchlaufen, grundsätzlich für alle Menschen vorgesehen. Ob wir alle geistigen Sphären tatsächlich auch erreichen und wie wir sie im Einzelnen erleben, hängt allerdings nicht zuletzt davon ab, wie gut wir uns darauf vorbereitet haben. Dieses Wissen verdanken wir der hellsichtigen Forschung Dr. Rudolf Steiners, der es uns in unzähligen Schriften und Vortragszyklen hinterlassen hat. Es ist vor allem deshalb so wichtig, weil es uns Sinn vermitteln und als Ansporn dienen kann, unser Denken, Fühlen und Handeln so zu gestalten, dass es förderlich für das große Ganze und auch für unsere eigene Individualität jetzt und in späteren Erdenleben ist.

Vorgeburtliches Leben/Vorgeborenheit

Nach dem Durchschreiten der Weltenmitternacht reift in uns langsam der Wunsch nach einer neuen Inkarnation heran. Wir haben unser vorheriges Leben in zahlreichen Schritten noch einmal durchlebt, aus Sicht unserer Mitstreiter auf Erden erfahren, bei welchen Gelegenheiten wir liebevoll gehandelt haben und wo uns das weniger gut geglückt ist. Nun ist es an der Zeit, eine neue Inkarnation zu planen und anzustreben. Das ist verständlicherweise eine ungeheuer komplexe Angelegenheit, mit der unser menschliches Ich allein (noch) maßlos überfordert ist. Deshalb stehen uns die hohen Wesenheiten der Engelhierarchien  zur Seite und koordinieren z. B. die notwendigen Begegnungen mit den Menschen, die wir bereits aus früheren Inkarnationen kennen und mit denen wir eine karmische Verbindung eingegangen sind. Was wir uns auf dieser Ebene wünschen, ist nicht unbedingt das, was wir hier unter einem glücklichen Leben verstehen würden. Es geht uns vielmehr darum, Dinge zum Ausgleich zu bringen, auch wenn das für uns selbst unter Umständen negative Auswirkungen hat, ja in manchen Fällen gar die Hölle auf Erden bedeuten kann. Dafür haben wir nach unserem Tod ein Karma-Päckchen in einer erdnahen Sphäre zurückgelassen, dass wir nun wieder abholen müssen. Es enthält unsere Herausforderungen in dem nun vor uns liegenden Erdenleben.

Empfängnis

Wenn die Vorbereitungen abgeschlossen sind, suchen wir uns ein Elternpaar, das möglichst gut dazu geeignet ist, uns unser geplantes Erdenleben zu ermöglichen. Wir begleiten dieses Paar und vor allem die zukünftige Mutter eine Zeit lang, um uns wirklich sicher zu sein, dass die gewünschten Erfahrungen dort möglichst gut zu verwirklichen sind. Im Moment der Zeugung doggen wir an die beiden sich vereinigenden Zellen an. Es kommt nicht selten vor, dass Frauen die Anwesenheit ihres zukünftigen Kindes schon länger vor der physischen Zeugung wahrnehmen und in ihnen der Wunsch nach einer Mutter-Kind-Beziehung heranreift. Dadurch entsteht eine zusätzliche Anziehung zwischen den beiden Wesenheiten.

Schwangerschaft

Zunächst ist die Wesenheit des zukünftigen Erdenmenschen locker mit dem heranreifenden Embryo verbunden. Sie entfernt sich manchmal wieder, kehrt zurück, um schließlich fest mit ihr zusammenzuwachsen. Nach und nach entstehen die Organe und die Sinne des werdenden Kindes im Mutterleib und mit fortdauernder Schwangerschaft verbindet sich unsere Wesenheit immer fester mit diesem werdenden Körper. Die physischen Erbanlagen, die unsere Eltern uns mit auf den Weg geben, haben wir uns sorgfältig ausgesucht. Sie wirken unterstützend auf unsere Lebensaufgabe.

Erdenleben

Unser irdisches Leben zwischen Geburt und sogenanntem Tod gestaltet sich in Sieben-Jahres-Schritten. Beginnend mit dem physischen Körper reift in jeder Siebenerperiode eines unserer Wesensglieder heran. Mit dem Zahnwechsel im siebenten Lebensjahr haben wir uns endgültig von der Körperlichkeit unserer Eltern abgenabelt und unseren eigenen physischen Leib entwickelt. Damit dies reibungslos geschehen kann, wirken Kinderkrankheiten, die meist mit Fieber einher gehen, sehr unterstützend. Sie helfen, damit wir unser eigenes Eiweiß aufbauen und uns auf körperlicher Ebene mehr und mehr vom elterlichen Einfluss lösen können.  Bis zur Geschlechtsreife um das 14. Lebensjahr herum entwickelt sich der Ätherleib, es folgen verschiedene Seelenqualitäten. Mit dem 63. Lebensjahr, also mit 9 x 7 Jahren ist dieser Werdegang weitgehend abgeschlossen, was uns natürlich nicht davon abhalten sollte, weiter zu lernen und interessante Erfahrungen auf Erden zu machen. Die drei höchsten dieser Seelenqualitäten führen uns bereits in die übersinnliche Wahrnehmung und werden von den meisten Menschen in dieser Inkarnation allenfalls ansatzweise erworben.

In jeder Nacht, wenn wir schlafen, lösen sich Ich und Astralleib vom physischen Leib, der zusammen mit dem Ätherleib im Bett ruht. Nicht von ungefähr nennen wir den Schlaf auch den kleinen Bruder des Todes. Anders als beim Schlaf löst sich beim Sterben nun auch der lebensspendende Ätherleib vom physischen Leib, wodurch letzterer als leblose Hülle zurückbleibt und sofort den Kräften des Verfalls anheimfällt. Während des Sterbevorgangs können wir beobachten, wie sich die Elemente Erde, Wasser, Feuer und Luft zurückziehen, um schließlich den Leichnam zurückzulassen. Durch den Eintritt des Todes wird das unsichtbare Band zwischen physischem und Ätherleib durchtrennt, die Silberschnur wird – wie wir es häufig nennen – durchschnitten. Dieser Vorgang wird uns in den verschiedenen Mythen der Völker durch anschauliche Bilder geschildert. In der Regel sind es weibliche Wesen, die unser Schicksal spinnen und zum Beispiel über die uns zuerkannte Dauer unseres Erdenlebens wachen. Aus der Edda kennen wir die drei Nornen Urd, Verdandi und Skuld, im Griechischen übernahmen die Moiren und im Römischen die Parzen diese Aufgabe. Heute gibt es viele gute Bücher über das Sterben und den Tod von der irdischen Seite aus betrachtet, von denen einige in der Literaturliste dieser Homepage zu finden sind.

Nachtodliches Leben/Nachtodlichkeit

Die erste Phase, in der wir unser Lebenspanorama mit allen Tagesereignissen unseres vergangenen Lebens gezeigt bekommen, dauert etwa drei Tage lang. Danach löst sich der Ätherleib auf, wobei sich jedoch eine Essenz in den Weltenäther ergießt. Dieser Auflösungsvorgang wird als der zweite Tod bezeichnet. Danach durchlaufen wir sieben astrale Phasen, was zusammen etwa ein Drittel der Zeitdauer unseres Erdenlebens in Anspruch nimmt, ebenso lange, wie wir im Durchschnitt auf Erden geschlafen haben. Wir erleben in dieser Zeit in rückwärtiger Reihenfolge unser zu Lebzeiten unbewusstes Schlafbewusstsein und erfahren das, was wir unseren Mitmenschen im Guten wie im Schlechten angetan haben, aus ihrer Sicht. Gleichzeitig lösen wir uns schrittweise von allen irdischen Süchten, Begierden und Anhaftungen, bis sich schließlich in der Sonnensphäre auch unser geläuterter Astralleib  bis auf eine Essenz, die sich ins Geistige ergießt, auflöst. Aus der christlichen Tradition kennen wir diese Aufarbeitung unseres vergangenen Lebens unter dem Namen Fegefeuer, die Inder nennen sie Kamaloka und die alten Griechen kannten sie als Tantalus-Qualen, denn es kann durchaus schmerzhaft sein, zunächst noch körperliche Begierden zu empfinden, diese jedoch mangels physischem Leib nicht mehr befriedigen zu können. Danach gelangen wir in die eigentlich geistige Welt, wo wir mit unseren Vorurteilen und moralischen Haltungen konfrontiert werden. Dabei dehnen wir uns weit über unser Sonnensystem hinaus in den Kosmos hinein aus.

Die Weltenmitternacht markiert den Wendepunkt zwischen der Aufarbeitung des vergangenen Erdenlebens und der nun folgenden Vorbereitungsphase auf eine neue Inkarnation. Der Kreis unseres LEBENslaufes schließt sich an dieser Stelle.