…um dazu beizutragen, dass sich einerseits die Situation von Sterbenden auf der Erde verbessert, dass sich andererseits ein Bewusstsein von der Bedeutung des LEBENS als Ganzheit heranbildet und dass drittens eine Zusammenarbeit zwischen inkarnierten und exkarnierten Seelen mehr und mehr entstehen kann.
Der erste Schritt ist eine Enttabuisierung von Krankheit und Tod. Wir müssen erkennen, dass beide vermeintlichen Störungen zum Leben dazugehören und dass sie nicht nur unsere Feinde sind. Wir können sie auch als Lehrmeister betrachten, denn viele, die durch Krankheit und Nahtoderlebnisse gegangen sind, haben eine innere Wandlung erfahren und sind zu bewussteren Menschen gereift. Ohne die Aussicht auf den Tod, wüssten wir unser irdisches Dasein nicht zu schätzen, gäbe es keine Wehmut, keine Trauer, kein Wissen um die Vergänglichkeit und vor allem keine Entwicklung zu Höherem. Das Erdenleben gewinnt an Wert durch seine Endlichkeit. Das bedeutet natürlich nicht, dass wir Kranke nicht heilen und Leben nicht, soweit es sinnvoll erscheint, verlängern sollten. Jedoch kommt es auf die Haltung an, aus der heraus dies geschieht, sowohl bei dem Betroffenen selbst als auch bei denen, die ihn begleiten. Nicht in jedem Fall ist Schmerzvermeidung um den Preis eines unbewussten Dahin- und Hinüberdämmerns der richtige Weg. Denn wie beschrieben ist der Moment des Todes die wichtigste Erfahrung unseres LEBENS. All das müssen wir als Pflegende und Angehörige in tiefer Übereinstimmung mit der Individualität des Betroffenen berücksichtigen, wenn wir uns darum bemühen, ihm noch eine möglichst angenehme Zeit auf Erden zu bereiten.
Weiterhin bedeutsam ist es, dass wir uns ein klares und umfassendes Wissen über das große LEBEN aneignen und darüber, welche Rollen der Gang durch die Pforte des Todes, die uns auf unserer Reise begleitenden Wesenheiten und unser eigenes Karma dabei spielen. Von größter Bedeutung sind unser Verhältnis zum Christus Jesus und das Wissen um die verschiedenen Stationen unserer Reise durch die geistige Welt. Beides können wir uns nur zu unseren Lebzeiten auf der Erde aneignen. Es ist die Voraussetzung, dass wir uns und unsere Umgebung zwischen Tod und neuer Geburt auf bewusste Weise wahrnehmen können.
„Wie bringen wir unser Ich-Bewusstsein durch den Tod? Diese Frage löst nur das Mysterium von Golgatha. Niemals könnte eine Menschheit das Ich-Bewusstsein durch den Tod durchtragen, wenn sich nicht dieses im physischen Leibe entwickelte Ich-Bewusstsein mit dem Christus verbindet, der es hält, wenn es mit dem physischen Leibe von der Menschenseele abschmelzen würde.“ (Rudolf Steiner GA 215, S. 140)
Einige Vorschläge für die Förderung des Sich-Gegenseitig-Wahrnehmens und die zukünftig immer bedeutsam werdende Zusammenarbeit zwischen inkarnierten und exkarnierten Seelen findet ihr hier.