Wahrnehmung und Bewusstsein des Menschen unterliegen wie die Entwicklung seiner körperlichen, seelischen und geistigen Kräfte einer Evolution und haben sich im Laufe der Zeiten immer wieder gravierend gewandelt. Diese Entwicklungsprozesse vollziehen sich nach einem göttlichen Plan, der jedoch nicht unumstößlich vorherbestimmt ist, sondern an dem wir Menschen ab einem bestimmten Zeitpunkt unserer Entwicklung schöpferisch mitwirken können und sollen. Diese seit der Zeitenwende, dem Mysterium von Golgatha möglich gewordene und nun immer mehr zunehmende Gestaltungsmöglichkeit erfordert
unsere Bereitschaft, uns zu freien Wesen entwickeln zu wollen, verbunden mit einem zunehmenden Maß an Verantwortung für das Werden von Erde und Kosmos.

Auch unser leibfreies Leben zwischen Tod und neuer Geburt ist zunehmend in die angesprochenen Wandlungsprozesse einbezogen. Während wir die geistigen Sphären nach unserem Übergang auf früheren Stufen unserer Menschwerdung mehr oder weniger unbewusst durchschritten haben, bekommen wir nun durch die Aufnahme der geisteswissenschaftlichen Erkenntnisse die Möglichkeit, die Folgen unseres Erdenlebens bewusst wahrzunehmen und unser „Mitspracherecht“ an der Planung unseres nächsten Lebens zu erhöhen. Seit mehr als 100 Jahren haben wir Gelegenheit, uns mit den Erkenntnissen der Geisteswissenschaft in Bezug auf unser großes LEBEN auseinandersetzen. Dass wir diese nun ergreifen, ist gleichermaßen bedeutsam für unseren Werdegang als Individuum wie für das künftige Schicksal der Menschheit als Ganzes; ja in Wahrheit betrifft es sogar die Entwicklungsmöglichkeiten der über uns stehenden geistigen Wesenheiten, der Engelhierarchien und diejenige des gesamten Kosmos. Tatsächlich geht es um Leben und Tod, wenn auch in einem ganz anderen Sinne als wir dies normalerweise verstehen.